Postersession
Mit der Postersession möchten wir insbesondere den bayerischen Telemedizinprojekten eine Plattform bieten, ihre Aktivitäten und Ergebnisse einem breiten Besucherkreis persönlich vorzustellen. In den Postersession Zeiten stehen die Autoren für Fragen und Diskussionen an den Postern zur Verfügung.
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Poster Nr. 1
Eine telemedizinische Dienstleistung für heimversorgte Patienten mit einer ernsthaften COPD. THE „PROMETE“ STUDY.
Gonzalo Segrelles1, Christina Gómez Suárez2, Enrique García Zamora1, Amelia Gonzalez Gamarra3, María Milagros González Béjar4, Julio Ancochea4
1Servicio de Neumología, Hospital Universitario La Princesa
2Linde Healthcare
3Centro de Salud Goya
4Centro Salud Montesa
Eine Untersuchung der Effizienz telemedizinischer Dienstleistungen im häuslichen Umfeld von Patienten mit einer schweren COPD, gemessen an der Reduktion von Krankenhauseinweisungen, der Dauer des Krankenhausaufenthalts und von Notfalleinweisungen.
Eine kontrollierte Zufallsuntersuchung von 2 Gruppen: 30 Patienten mit konventioneller Betreuung (Kontrollgruppe) und 30 Patienten mit telemedizinischer Betreuung im häuslichen Umfeld (Untersuchungsgruppe); ausgeführt durch die Pneumologische Abteilung des Krankenhauses und koordiniert von 4 Erstversorgungszentren. Ausstattung, Dienstleistung im häuslichen Umfeld, technische Unterstützung und telemedizinisches Zentrum der Triage wurden von Linde Healthcare zur Verfügung gestellt.
Teilnehmende Patienten litten an COPD, Stadium 4, wurden mit Sauerstofftherapie zu Hause behandelt und hatten >1 Krankenhauseinweisung im vorausgehenden Jahr.
Die Vitalzeichen unterlagen einer täglichen Beobachtung (Blutdruck, Herzfrequenz, SPO2 und Peak-Flow).
Innerhalb der Untersuchungsgruppe (telemedizinische Betreuung im häuslichen Umfeld) wurden folgende Reduzierungen gemessen: >60% der Krankenhauseinweisungen, >65% der Notfallaufnahmen und >60% der Dauer des Krankenhausaufenthalts.
Die Akzeptanz der telemedizinischen Dienstleisten im häuslichen Umfeld ist hoch (9/10).
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Poster Nr. 2
ByMedConnect-Server – Eine Datenaustauschlösung mit multimodalem Zugriff
Hasan Vaseli, Hans Demski, Georgy Kopanitsa, Carsten Wiechert, Claudia Hildebrand
Institut für Biologische und Medizinische Bildgebung, Medizinische Informationssysteme, Helmholtz Zentrum München
Semantische Interoperabilität von EHR (Elektronischen Krankenakten) ist eine wesentliche Herausforderung in der Medizinischen Informatik. Im ByMedConnect-Projekt werden die Kommunikationsbarrieren, die durch heterogene EHR-Systeme verursacht werden, vor dem Hintergrund eines praktischen Einsatzes im Ärztenetzwerk von Ingolstadt untersucht. EHR-Interoperabilität wird durch ein kanonisches Modell klinischer Daten ermöglicht, die auf den Standards ISO 13606 und ASTM CCR basieren. Ein Kommunikationsserver stellt Schnittstellen bereit, die dem Stand der Technik entsprechen, und bietet Zugriffsmöglichkeiten auch für die EHR-Systeme, die nicht modernen Interoperabilitätsanforderungen genügen, um eine hohe Teilnehmerzahl zu gewährleisten. Die Lösung bietet weiterhin einen Mehrwert durch Visualisierungs-Features, die den Abruf der übermittelten Daten in verschiedenen Darstellungsvarianten ermöglichen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Projektes
http://www.ByMedConnect.de
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Poster Nr. 3
"Join-In" - Ein interaktives soziales Portal für die ältere Bevölkerung
Claudia Hildebrand1, Hans Demski1, Stefanie Wengel1, Christoph Duschl2, Winfried Tiedge3
1Institut für Biologische und Medizinische Bildgebung, Medizinische Informationssysteme, Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Neuherberg
2Diakonie München-Moosach, München
3Pasife GmbH, Lichtenfels
Die Vereinsamung von Personen, denen es schwerfällt ihre Wohnung zu verlassen, stellt ein gesundheitliches, aber auch ein gesellschaftliches Problem dar. Besonders betroffen ist die ältere Bevölkerung 80+.
Das vom BMBF und der Europäischen Kommission geförderte Projekt „Join-In“ (Senior citizens overcoming barriers by joining fun activities) möchte den Kreislauf von zunehmender Vereinsamung und Isolation unterbrechen. Es bietet eine Reihe von kontaktfördernden Möglichkeiten, wie z.B. virtuelle Stammtische, Spiele oder Bewegungsübungen, die es dem älteren Mitbürger erlauben, sich von zu Hause mit anderen Personen auszutauschen und soziale Kontakte zu pflegen. Die entwickelten Spiele fördern sowohl Gedächtnis wie auch Bewegung.
Zugang zu den Angeboten finden die Teilnehmer über ein interaktives soziales Internetportal, das in enger Zusammenarbeit mit den Nutzern entwickelt und auf die Anforderungen der Zielgruppe ausgerichtet wurde. Um der speziellen Zielgruppe den Umgang mit der Technik zu erleichtern, bietet das Portal die Möglichkeit, neben barrierefreien Webseiten, einen Moderator zur Unterstützung der Nutzer einzusetzen. Das Projekt befindet sich derzeit im Labortest.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Projektes:
http://www.join-in-for-all.eu
Poster Nr. 4
EMPOWER Projekt – Ein innovatives Softwaresystem auf Basis intelligenter, wissensbasierter Behandlungspfade für die eigenverantwortliche Therapie von Diabetes Patienten
Hans-Holger Schmuhl1, Hans Demski1, Claudia Hildebrand1, Dana Wunsch2, Peter Zimmer3, Siegfried Jedamzik2
1Institute for Biological and Medical Imaging; Helmholtz Zentrum München
2GO IN GmbH
3Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern e.V.
Im Rahmen des durch die Europäische Kommission geförderten EMPOWER Projektes wird ein modulares und standardbasiertes Softwaresystem entwickelt, welches den durch den Patienten selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Umgang und die Behandlung von Diabetes Typ 1 und Typ 2 unterstützen und fördern soll.
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten konzentrieren sich dabei auf die Schaffung von wissensbasierten, selbstverwalteten Behandlungspfaden (engl. „knowledge-based, self-management pathways“). Die Idee dahinter ist, dass Patienten gerade in den ersten Jahren nach der Diagnose lernen, wie sich einzelne Faktoren der Lebensweise und Umgebung auf ihr Krankheitsbild auswirken und sie selbstbestimmt und eigenverantwortlich mit Diabetes leben können. Die Behandlung und Betreuung durch den Arzt wird dabei nicht ersetzt, sondern durch die neu entwickelte Software unterstützt. In Konsultationen festgelegte Therapiemaßnahmen und Ziele werden im EMPOWER System erfasst. Der Patient legt anschließend selbst fest, in welcher Form diese ausgeführt und erfüllt werden. In der Umsetzung führt ihn das System, unterstützt ihn mit zusätzlichen Hinweisen und Hintergrundinformationen, erinnert ihn an regelmäßig durchzuführende Aktionen. Es visualisiert den Verlauf relevanter Kennwerte und zeigt dadurch, wie weit aktuelle Therapieziele bereits erfüllt sind.
Die folgenden Module bilden die Kernkomponenten des EMPOWER Systems:
-
Die Persönliche Patientenakte, in der alle patientenspezifischen Untersuchungsdaten erfasst und archiviert werden.
Hier kann der Patient, zum einen, regelmäßig zu erfassende Parameter selbst eintragen. Dazu gehören beispielsweise Blutzucker, Blutdruck, Medikation aber auch physische Aktivitäten, Wohlbefinden und Schlafverhalten.
Zum anderen können auch relevante Daten aus Praxis- und Klinikinformationssystemen importiert und in der EMPOWER Patientenakte von den weiter-/mitbehandelnden Kollegen eingesehen werden - soweit hierfür das Einverständnis des Patienten vorliegt.
Durch die Verfügbarkeit und Aufbereitung aller relevanter Daten innerhalb des EMPOWER Systems kann allen am Behandlungsprozess beteiligten Fachkräften (Hausarzt, Diabetologe, …) aber auch dem Patienten selbst jederzeit ein ganzheitliches Bild des Krankheitsverlaufes und des aktuellen Gesundheitszustandes ermöglicht werden.
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Die sog. „Recommendation Engine“ unterstützt den Arzt bei der Behandlung, in dem sie auf Basis patientenspezifischer Daten aus der Akte und der durch Fachgesellschaften definierten Diabetes-Versorgungsleitlinien Untersuchungs- und Behandlungsempfehlungen aufbereitet und mit zusätzlichen Hintergrundinformationen anreichert. Der behandelnde Arzt wählt aus diesen Vorschlägen geeignete aus oder definiert eigene Therapiemaßnahmen und Ziele. Diese werden ebenfalls in der persönlichen Patientenakte abgelegt.
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Der Aktionsplaner hilft dem Patienten, die durch den Arzt vorgegebenen Therapiemaßnahmen in konkrete Verhaltensänderungen und Ziele zu überführen und diese innerhalb eines Wochenplanes umzusetzen und den Erfolg zu kontrollieren. Durch wiederkehrende Hinweise, Erinnerungen und Visualisierung erfasster Verlaufsdaten soll der Patient motiviert und in der Therapieausführung unterstützt werden.
Auf das EMPOWER System kann sowohl über eine webbasierte, grafische Benutzeroberfläche für Personal Computer als auch über mobile Endgeräte wie beispielsweise Smartphone zugegriffen werden. Medienbrüche und die dadurch erforderliche Mehrfacheingabe von Daten wird durch die explizite Anwendung von Kommunikations- und Datenrepräsentationsstandards wie IHE und ISO EN13606 praktisch ausgeschlossen und soll dem Anwender ermöglichen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Die Datenhoheit liegt beim Patienten, der nach eigenem Ermessen jedem Akteur den Zugriff erlauben oder verwehren kann. Die modulare Architektur ermöglicht eine Erweiterung auf multimorbide Krankheitsbilder, die in Zusammenhang mit Diabetes stehen, aber auch die Integration weiterer Gesundheitseinrichtungen und Netzwerke auch nach der Förderphase.
Das implementierte System wird im Rahmen von zwei Pilotinstallationen evaluiert. Ein Pilot wir in Deutschland im Ärztenetzwerk GOIN im Großraum Ingolstadt, der zweite Pilot wird in der Türkei auf nationaler Ebene durch das Türkische Gesundheitsministerium realisiert.
Das Projekt mit einer Laufzeit von 3 Jahren wird durch die Europäische Kommission gefördert. Das ausführende Projektkonsortium setzt sich aus sieben Partnern aus Industrie, Forschung und Gesundheitsseinrichtungen zusammen. Neben dem Helmholtz Zentrum München und den genannten Gesundheitseinrichtungen sind die Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH (Österreich), die Intracom Telecom (Griechenland), die SRDC Ltd. (Türkei) und die Università della Svizzera Italiana (Schweiz) an dem Projekt beteiligt.
Weiter Informationen sind auf der Homepage des Projektes zu finden:
http://www.empower-fp7.eu.
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Poster Nr. 5
Telepathology at the Ultrastructural Level - A Diagnostic Application of Remote Electron Microscopy via Internet
Josef A. Schröder, Heiko I. Siegmund, Ferdinand Hofstädter
Uniklinikum Regensburg, Institut für Pathologie, Zentrales EM-Labor
In einigen komplexen pathologischen Diagnosen ist die Konsultation von Experten nötig – dies ist heute online durch schnelle Internetlinks und Fernsteuerung von Mikroskopen gut möglich. Einige Erkrankungen/Lesionen erfordern Probenuntersuchungen mittels des Elektronenmikroskops (EM).
Unser interaktives ferngesteuertes EM-System für Diagnostik basiert auf einem modifizierten LEO912-Zeiss EM bestückt mit digitalen Kameras. Spezielle Telepräsenz-Softwaremodule erlauben dem externen Experten die direkte Probenuntersuchung als ob er persönlich am Mikroskop sitzen würde. Das spart Zeit und Kosten.
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Poster Nr. 6
EViVa - Einfluss von Videovisiten auf die Versorgungsstabilität von außerklinisch beatmeten Patienten*
Karolina Budych1, Jens Geiseler2, Markus Maryschok1, Thomas Helms1
1Deutsche Stiftung für chronisch Kranke (DScK) Fürth
2Asklepios Fachkliniken München- Gauting
Die Versorgungssituation von außerklinisch beatmeten Patienten ist sehr komplex, die pflegerische Versorgung erfordert spezifische Kompetenzen und ein hohes Maß an Verantwortung, insbesondere in Notfallsituationen kann eine falsche Einschätzung schwerwiegende Folgen haben. Zudem ist im ambulanten ärztlichen Sektor nicht regelhaft Beatmungsexpertise vorhanden, sodass Pflegenden eine weitreichende Autonomie abverlangt wird. Instabile Versorgungssituationen führen daher häufig zu Notarzteinsätzen und Krankenhauseinweisungen, die hohe Kosten verursachen und sowohl den Patienten, als auch die Angehörigen stark belasten.
Angesichts dieser Herausforderungen hat die Deutsche Stiftung für chronisch Kranke das Vorhaben "EViVa - Einfluss von Videovisiten auf die Versorgungsstabilität von außerklinisch beatmeten Patienten" initiiert, im Rahmen dessen ein videobasiertes Kommunikationssystem zur interaktiven telemedizinischen Betreuung von Beatmungspatienten in häuslicher Umgebung implementiert und evaluiert wird. Mit Hilfe geeigneter Hardware kann sich der Patient gemeinsam mit seiner Betreuungs- bzw. Pflegeperson von zu Hause aus im Rahmen einer Videovisite mit einem Spezialisten in Verbindung setzen.
In der Pilotstudie soll untersucht werden, inwieweit sich Komplikationen, die einen Notarztanruf und/oder eine Krankenhauseinweisung erfordern, durch die zusätzliche Videovisite vermeiden bzw. reduzieren lassen. Die Lebensqualität von Patienten und Angehörigen, die Arbeitszufriedenheit der Pflegenden sowie die Akzeptanz des Videokonferenzsystems bilden weitere wichtige Endpunkte, die evaluiert werden. Es werden 24 außerklinisch invasiv beatmete Patienten mit Wohnsitz in Bayern eingeschlossen, die an COPD oder an einer neuromuskulären Erkrankung leiden. Während der Laufzeit des Vorhabens werden in der Interventionsgruppe einmal wöchentlich zu vorher fest vereinbarten Zeiten Videovisiten mit dem Arzt in der Lungenklinik Gauting durchgeführt. Die Videovisiten finden zusätzlich zur konventionellen Betreuung durch den behandelnden Arzt statt. Die Atmungstherapeutin besucht den Patienten in der Häuslichkeit (Wohnung, Heim, Wohngemeinschaft) und bringt das Videokonferenz-System zu jeder Visite mit. Sie macht den pflegenden Angehörigen mit dem System vertraut und weist diesen sowie den Patienten in die Bedienung ein. Anschließend führt die Atmungstherapeutin – ggf. gemeinsam mit dem Angehörigen – die einstündige Videovisite durch. Der Stationsarzt erfragt dabei den Patienten nach seinem Wohlbefinden und nach aktuellen Problemen in der Versorgung und tauscht sich mit dem Angehörigen, mit der Atmungstherapeutin und ggf. mit der Pflegekraft aus.
Nach einem Monat sowie nach sechs Monaten erfolgen in beiden Gruppen Zwischenauswertungen mit dem Ziel, die Lebensqualität der Patienten zu erheben sowie die Akzeptanz des Systems zu analysieren und Verbesserungspotentiale zu erkennen. Mit den Teilnehmern werden teilstrukturierte Interviews durchgeführt. Zum Abschluss des Vorhabens nach 12 Monaten werden diese Befragungen wiederholt.
Die Ergebnisse des Projektes, die perspektivisch auch auf andere Indikationen und Regionen übertragen werden sollen, stellen einen wichtigen Baustein bei der zukünftigen Ausgestaltung einer leistungsfähigen medizinischen Versorgung sowie ein vielseitig einsetzbares Hilfsmittel für die Gesamtheit der medizinischen Leistungserbringer dar.
*Das Projekt wird durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit und die AOK Bayern gefördert.
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Poster Nr. 7
AAL 2.0 – Verbesserung der kognitiven und motorischen Fähigkeiten älterer Menschen durch AAL Ambient Assisted Living
Sebastian Hilke1, Achim Hein2, Wilfried Schupp3
1EvoCare GmbH, Nürnberg
2Deutsches Telemedizin Zentrum e.V., Nürnberg
3m&i-Fachklinik, Herzogenaurach
Der demographische Wandel, eine steigende Lebenserwartung und ein zukünftiger Mangel an Pflege- und Betreuungskräften sind der Ursprung für die Entwicklung neuer Wohn, Betreuungs- und Pflegekonzepte.
Diese neuen Konzepte lassen sich langläufig unter dem Begriff Ambient Assisted Living (AAL) subsumieren. Die meisten AAL-Lösungen bieten allerdings nur eine Überwachung des Wohnraumes oder der Körperfunktionen eines Menschen an. AAL kann aber mehr leisten und somit stellt sich die Frage, was bringt AAL der Gesundheit älterer Menschen?
Das Projekt „Abitare Sicuri – Sicheres Wohnen“, das unter Federführung der EvoCare GmbH in Zusammenarbeit u.a. mit der Stadt Bozen und der Firma IBM durchgeführt wurde, beweist eindrucksvoll, dass AAL auch den Gesundheitszustand
älterer Menschen erhalten oder gar verbessern kann. Eine projektbegleitende Studie mit 30 älteren Damen und Herren aus der Stadt Bozen hat ergeben, dass anhand von Selbstbeurteilungsskalen, kognitiven Screening-Tests und Lebensqualitätsinstrumenten bei 80% eine Verbesserung der kognitiven und motorischen Fähigkeiten festzustellen ist. Zum Einsatz kamen dabei Fragen/Subtests aus den folgenden Tests: SKT, SF-12 und Nürnberger-Selbsteinschätzungsliste.
Diese Ergebnisse sind in dieser Form einmalig und zeigen auf, dass AAL mehr sein kann und muss, als lediglich Sensoren und Überwachung.
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Poster Nr. 8
Teletherapie – Neue Geschäftsfelder für Kliniken
Sebastian Hilke1, Achim Hein2
1EvoCare GmbH, Nürnberg
2Deutsches Telemedizin Zentrum e.V., Nürnberg
Der steigende Druck auf die Sozialsysteme, der Zwang mehr Kosten zu sparen, der demographische Wandel sowie die steigende Lebenserwartung machen es nötig, den Einsatz neuer Versorgungskonzepte in der klinischen Versorgung umzusetzen.
Die EvoCare-TeleTherapie hilft Kliniken, neue Geschäftsfelder als zusätzliches Angebot für ihre Patienten zu erschließen.
Der Einsatz der EvoCare-Nachsorge in der Rehabilitation ist ein seit Jahren angewandtes Verfahren, um Patienten auch zu Hause weiter zu versorgen und so schneller an den Arbeitsplatz zurück zu bringen. Diese Leistungen werden Kliniken zusätzlich vergütet.
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Poster Nr. 9
ANGELs – Telemedizinische Voranmeldung im präklinischen Notfallmanagement
Sebastian Dresbach
Zentrum für Telemedizin e. V.
Schlaganfall-, Herzinfarkt- und Traumapatienten bringen alle die gleiche Problematik in Ihrer Versorgung mit sich: Die Zeit. Hier setzen die verschiedenen ANGEL-Systeme an. Sie dienen zur Optimierung der Schnittstelle und der Kommunikation zwischen präklinischer Notfallversorgung und der Akutklinik. Zentrale Komponente ist hierbei die digitale Erfassung der relevanten Daten auf dem ANGEL-Pad. Diese individuellen Daten können (u.a. zusammen mit einem 12-Kanal EKG) in die aufnehmende Klinik versendet werden, um dort bereits vor Eintreffen des Patienten alle notwendigen Vorbereitungen treffen zu können.
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Poster Nr. 10
ZTM - Zentrum für Telemedizin in Bad Kissingen
Sebastian Dresbach
Zentrum für Telemedizin e. V.
Das Zentrum für Telemedizin ist ein gefördertes Projekt, das unter Einbeziehung von Experten die Entwicklung und Verbreitung von telemedizinischen Dienstleistungen zur Verbesserung der Patientenversorgung insbesondere im ländlichen Raum voranbringt. Vertreter der Ärzteschaft und zahlreiche namhafte Einrichtungen der medizinischen Akut- und Rehabilitationsversorgung sowie Unternehmen der Medizintechnik sind Mitglieder des Vereins. Der Verein folgt einem ganzheitlichen Ansatz und informiert breit gefächert über Telemedizin. Er unterstützt die Verbreitung und Implementierung telemedizinischer Anwendungen. Hierzu werden regionale, überregionale und internationale Partnerschaften aufgebaut.
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Poster Nr. 11
BaTeleS - Bayerisches Telemedizin Projekt Schwangerschaft
KP Gloning1, V. Schneider1, L. Stratmann2, M. Middeke3
1Pränatal Medizin München
2almeda GmbH München
3Hypertoniezentrum München
Blutdruck- und Gewichtsverhalten während der Schwangerschaft sind zwei wichtige Determinanten für den Schwangerschaftsverlauf. Adipositas und abnormale Gewichtszunahme sind wichtige Risikofaktoren für die Entwicklung einer Hypertonie in der Schwangerschaft. Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen sind eine der häufigsten Ursachen der Müttersterblichkeit und der perinatalen Mortalität. Die Häufigkeit beträgt in Deutschland ca. 5-10 % aller Schwangeren. Frauen mit chronischer Hypertonie haben ein erhöhtes Präeklampsie-Risiko.
Die telemetrische Übertragung der Blutdruck- und Gewichtsdaten in das Betreuungszentrum ermöglicht eine zeitnahe Rückmeldung. Damit kann eine Risikoentwicklung frühzeitig erkannt werden, der Entwicklung von Komplikationen effektiv entgegen gewirkt werden und eine verbesserte Therapiesteuerung erreicht werden.
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Poster Nr. 12
MART - Münchner Arterielle Hypertonie Register Telemedizin
M. Middeke, G. Eisele, F. Goss, E. Nelböck-Huber
Hypertoniezentrum München
Das telemetrische Monitoring (telemetrische Datenübertragung) der selbst gemessenen Blutdruckwerte und die damit verbundene Therpiesteuerung mittels moderner Kommunikationswege (Mail, SMS, Tel.) ist ein viel versprechendes Verfahren, um die dauerhafte Blutdruckeinstellung und Therapie -Adhärenz zu verbessern. Hiervon können insbesondere Risikopatienten, z. B. mit schwer einstellbarer Hypertonie, hypertensiven Krisen, Schwangerschaftshypertonie und weiteren Indikationen profitieren. Im Münchner Register werden seit 4 Jahren entsprechende Patienten und deren Verlauf erfasst.
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Poster Nr. 13
Telemedizin bei Chronischer Herzinsuffizienz
M. Middeke, F. Goss
Hypertoniezentrum München, Herzzentrum Alter Hof
Die zunehmende Prävalenz der chronischen Herzinsuffizienz führt zu einer Ausweitung der Gesamtbehandlungskosten. Die erste deutsche Telemedizin-Studie (Münchner-Studie) mit 502 Patienten konnte die Überlegenheit einer telemedizinischen Betreuung nachweisen: nach einer durchschnittlich zwölfmonatigen Beobachtungszeit konnte eine Reduktion der Rehospitalisierungsrate, der Gesamtkosten aller Teilnehmer von 39,5 % und der Mortalität von 46 % im Vergleich zu einer Kontrollgruppe erreicht werden. Dabei deuten die gestiegenen Arzneimittelkosten darauf hin, dass die Medikamenten-Compliance verbessert wurde. Die telemedizinische Betreuung ist ein wichtiger Baustein in der Versorgung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz.
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Poster Nr. 14
Telemedizinisches Projekt zur integrierten Schlaganfallversorgung in der Region Süd-Ost-Bayern (TEMPiS)
Peter Müller-Barna1, Sandra Boy2
1Netzwerkkoordination TEMPiS; Klinikum Harlaching; Klinik für Neurologie und Neurologische Intensivmedizin
2Leitung des Tempis Projekts; Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universität Regensburg
Im TEMPiS-Netzwerk werden jedes Jahr über 6.000 Schlaganfallpatienten in 15 regionalen Kliniken in Süd-Ost-Bayern behandelt. Kompetente Unterstützung erhalten die Ärzte vor Ort dabei durch Spezialisten aus den Schlaganfallzentren in München-Harlaching und in der Universitätsklinik in Regensburg - und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit. Der Schlaganfallexperte wird dafür noch in der Notaufnahme sofort über eine Videokonferenz zugeschaltet, er kann den Patienten direkt befragen und ihn zusammen mit dem Arzt vor Ort neurologisch untersuchen. Gleichzeitig werden die Computertomographie-Bilder des Patienten innerhalb weniger Sekunden zur Beurteilung in das Zentrum überspielt.
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Poster Nr. 15
„Telehealth im Smarthome“ – Teletherapie von Sprechstörungen bei Parkinson-Patienten
B. Hoffmann1, M. Scibor2, S. Steidl3, E. Nöth3, M. Keidel1
1Neurologische Klinik, Bezirkskrankenhaus Bayreuth
2Neurozentrum, Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg
3Informatik, Universität Erlangen-Nürnberg
Die zeitsynchrone Tele-Sprachtherapie bietet vor allem für den ländlichen Raum in Zukunft neue Chancen für eine bedarfsgerechte und wohnortnahe Versorgung der Patienten mit Sprach- und Sprechstörungen aufgrund von neurologischen Erkrankungen. Patient und Therapeut interagieren direkt über den Bildschirm miteinander, so dass aufwendige Wege in ein spezialisiertes sprachtherapeutisches Zentrum erspart werden können. Parallel kann die Therapiefrequenz deutlich erhöht werden.
Im Oberfränkischen Zentrum für angewandte Telemedizin in Bayreuth (Ozean Bay) wurde bereits im Jahr 2009 eine vom Bayerischen Staatsministerium geförderte Studie zur Telesprachtherapie bei Betroffenen mit schwerer chronischer Aphasie abgeschlossen. Innerhalb dieser Untersuchung konnte die Effizienz der screen-to-screen Telesprachtherapie im Vergleich zur konventionellen, realen Sprachtherapie im face-to-face-Setting nachgewiesen werden.
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Poster Nr. 16
Effizienz Interaktiver Neurolinguistischer Teletherapie
J. Richter1, F. Vauth1, P. Müller1, K. Koch1, M. Scibor2, R. Handschu3, M. Keidel1
1Neurologische Klinik, Bezirkskrankenhaus Bayreuth
2Neurozentrum, Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg
3Neurologische Klinik, Klinikum Neumarkt
Die telelogopädische Versorgung ist von besonderer Bedeutung für Patienten mit Sprach- und Sprechstörungen in ländlichen Regionen, in Pflegeheimen und im häuslichen Bereich mit fehlender Transportfähigkeit oder –möglichkeit, da durch den virtuellen logopädischen Expertisetransfer ein Patiententransfer zu dem Therapeuten nicht erforderlich wird. Andererseits wird für den Teletherapeuten durch ein verbessertes Zeitmanagement aufgrund einer Reduktion ländlicher Wegezeiten, aber auch städtischer Stauzeiten, eine höhere Therapiedichte möglich.
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Poster Nr. 17
Aphasie – Therapie „online“: alltags- und partizipationsorientierte Telesprachtherapie bei Schlaganfall-Patienten mit chronischen, nicht flüssigen Aphasien
F. Vauth1, P. Müller1, M. Scibor2, J. Richter1, R. Handschu3, M. Keidel1
1Neurologische Klinik, Bezirkskrankenhaus Bayreuth
2Neurozentrum, Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg
3Neurologische Klinik, Klinikum Neumarkt
Synchrone Teletherapie (Synchrotel) ermöglicht Kommunikation in Echtzeit durch die Verwendung eines interaktiven Videosystems. Dadurch entsteht eine „face-to-face“ Situation, vergleichbar mit dem Setting der konventionellen Sprachtherapie. Unter primärer Berücksichtigung der Ziele einer partizipations- und alltagsorientierten Therapie wurde für schwer und mittelschwer betroffene chronische Aphasiepatienten eine neue Therapiemethode mit dafür neu konzipiertem digitalisierten hierarchiegestaffelten Therapiematerial entwickelt. Neben der Funktionsstörung wurden die von der ICF geforderten Kriterien Partizipation und Lebensqualität explizit miteinbezogen. Ausgegangen wurde von der Arbeitshypothese, dass eine Aphasie-Therapie, die dem Patienten das Erlernen einer verbesserten kommunikativen Partizipation am Alltag ermöglicht, in beiden Therapiesettings zu Verbesserungen der interaktiven Kommunikationsfähigkeit im Alltag führen kann. In Anlehnung an Bauer/Auer 2008 fordert das Konzept der interaktions- emotions- und motivationsorientierten Sprachtherapie eine Entwicklung und Erweiterung von Problemlösungskompetenzen der Aphasiker und ihrer relevanten Gesprächspartner. Durch die gewählte Methode gezielter (metasprachlicher) Interventionen sollte ein intensives Training des Gebrauchs ungenutzter Ressourcen und eine Modifikation schon verwendeter Strategien erreicht werden.
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Poster Nr. 18
Web-basierte Telemedizin Software Case.io
Anna E. Schmaus-Klughammer
Geschäftsführerin; Klughammer GmbH
Mit Case.io steht eine Plattform zur Verfügung, die Ärzten an unterschiedlichen Kliniken, große Mengen an Bildern (z.B. CT, Ultraschall, Röntgen, Histopathologie etc.) und anderen Dateien für Diagnosezwecke zur Verfügung stellt.
Die Handhabung der Plattform ist einfach und die eingesetzte Technik erfüllt klinische Sicherheitsstandards.
Am Beispiel des Austauschs von Patientenfällen zwischen deutschen und ausländischen Ärzten im Falle von Auslandserkrankungen deutscher Reisenden wird der Einsatz der Plattform erläutert.
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Poster Nr. 19
PUMA - Prävention und Motivation am Beispiel Adipositas*
Petra Friedrich1, Simon Paleduhn2, Bernhard Wolf2
1Hochschule für Angewandte Wissenschaften Kempten
2Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik der TU München
Ziel von PUMA ist mittels der Telemedizinplattform COMES® nachhaltig angelegte Lebensstiländerungen am Bsp. Adipositas zu managen. Hauptsteuerungselement zur Gewichtskontrolle ist ein bewegungsgesteuertes Interventionsverfahren zur Anpassung des Kalorienbedarfs an den mechanischen Leistungsbedarf des Probanden. Das Körpergewicht wird mittels einer telemedizinischen Waage, eines interaktiven Smartphones und einer interaktiven medizinischen Datenbank ermittelt. Weitere notwendige flankierende Parameter werden durch additive Sensoren ermittelt und mit den Gewichtsdaten korreliert.
* gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit
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Poster Nr. 20
COMES® - COgnitives MEdizinisches System*
Petra Friedrich1, Thomas Spittler2, Johannes Clauss2, Bernhard Wolf2
1Hochschule für Angewandte Wissenschaften Kempten
2Heinz Nixdorf-Lehrstuhl für Medizinische Elektronik der TU München
COMES® ist eine mobile Diagnose- und Therapieplattform. Zentrales Element ist eine multimodale Sensorplattform, die eine Vielzahl physiologischer Daten wie Blutdruck, Glucose, Gewicht, Aktivität und viele weitere erheben und transportieren kann.
Ähnlich wie im Umfeld anderer Expertensysteme, können hier individuelle medizinische Daten des Nutzers mit solchen übergeordneter Datenbanken zusammengeführt werden, um im Bedarfsfall personalisierte Informationen zur Verfügung zu stellen oder direkt einzugreifen.
Das telemedizinische Assistenzsystem ermöglicht neben einer gesünderen Lebensführung auch eine aktive Einbindung des Patienten in den Therapie- und Genesungsprozess.
* gefördert von der Heinz Nixdorf Stiftung
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Poster Nr. 21
Schlaganfallnetzwerk mit Telemedizin in Nordbayern - STENO
Lars Marquardt
Universitätsklinikum Erlangen, Neurologische Klinik
HINTERGRUND: Mittlerweile werden telemedizinische Systeme mit Video-Echtzeit-Übertragung vielfältig eingesetzt, um es Schlaganfallexperten zu ermöglichen, bei Patienten die Möglichkeiten einer Thrombolysetherapie als akute Behandlung des Schlaganfalls zu prüfen. Die Genauigkeit und Qualität dieser Untersuchung entsprechen im Wesentlichen der eines persönlichen Patientenkontakts. Trotzdem kann das akute telemedizinische Konsil nur der erste - wenn auch ein wichtiger - Schritt bei der Versorgung von Schlaganfallspatienten in der Region sein. Unser Ziel war es daher, eine nachvollziehbare und optimale Schlaganfallversorgung in Regionen ohne ausreichende Spezialkompetenz zu etablieren, die von der akuten Aufnahme in die Klinik, bis hin zur Entlassung nach Hause oder eine Reha-Einrichtung reicht.
METHODEN: Im Jahre 2007 wurde das Schlaganfallnetzwerk mit Telemedizin in Nordbayern (STENO) mit 3 Beratungszentren und 11 regionalen Kliniken gegründet. Das Netzwerk wird im Routinebetrieb vollständig von den Krankenkassen finanziert. Telekonsile durch die Zentren werden an jedem Tag rund um die Uhr für Patienten vorgehalten, die mit der Verdachtsdiagnose Schlaganfall in einer der teilnehmenden Kliniken vorgestellt werden. Zusätzlich haben wir in jeder der regionalen Kliniken eine leitliniengerechte Stroke-Unit-Infrastruktur aufgebaut, welche aus spezialisiertem Personal (Ärzte, Krankenpflege, Therapeuten) und aus allgemeingültigen und standardisierten klinischen und organisatorischen Abläufen besteht, um eine optimale Schlaganfallversorgung auf höchstem Niveau auch nach der Akutphase sicherstellen zu können.
ERGEBNISSE: Von 2008 to 2011 wurden 7689 Telekonsile durchgeführt. Im Jahr 2010 (insgesamt 2042 Konsile) wurde in 1095 Fällen die Diagnose Schlaganfall und in 211 Fällen die Diagnose TIA gestellt. Bei 151 Patienten konnte eine Thrombolyse durchgeführt werden, was einer Lyserate von 13,8% entspricht. Im Jahre 2011 wurde STENO als weltweit erstes Netzwerk seiner Art für ein vorbildliches standardisiertes Qualitätsmanagement nach dem internationalen DIN ISO 9001:2008 Standard zertifiziert.
FAZIT: Eine umfassende Schlaganfallversorgung und -therapie, die auch die Phase nach der Akuttherapie einschließt, ist unter Zuhilfenahme der Telemedizin auch in der medizinischen Alltags-Routine möglich. Allerdings ist die wissenschaftliche Datenlage bzgl. eines Vergleichs von Outcome-Daten mit Schlaganfallzentren noch recht dünn, wobei entsprechende Studien bereits geplant sind.
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Poster Nr. 22
HERA – Herzinfarktnetzwerk Region Augsburg
Christian Thilo, Andreas Blüthgen, Wolfgang von Scheidt
I. Medizinische Klinik, Klinikum Augsburg, Herzzentrum Augsburg-Schwaben
Der akute Herzinfarkt stellt die führende Todesursache in Deutschland dar. Die leitliniengerechte Versorgung von Patienten mit STEMI (ST-Elevation Myocardial Infarction) verlangt die rasche und dauerhafte Revaskularisation der betroffenen Koronararterie durch eine primäre, perkutane Koronarintervention (PPCI). Die umgehende Wiedereröffnung eines verschlossenen Gefäßes ist entscheidend für die Prognose des Patienten. Um eine zeitgerechte PPCI zu gewährleisten, ist die Diagnose des STEMI am Einsatzort durch ein 12-Kanal-EKG und die telemetrische Übertragung des EKGs aus dem Rettungswagen an das Interventionszentrum von maßgeblicher Bedeutung.
Das HERA Register untersucht bei Patienten mit akutem STEMI therapierelevante Zeitintervalle, Mortalität und Leitlinienadhärenz.
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Poster Nr. 23
Fernbetreuung bei COPD und Heimbeatmung
Matthias Görs, Klaus Schilling
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Die Anzahl der Patienten mit Lungenproblemen, wie COPD, wächst enorm an. Durch kontinuierliche Erfassung der relevanten Gesundheitscharakteristiken mit miniaturisierten Sensoren und modernen Telematik-Methoden kann der Arzt den aktuellen Gesundheitszustand beurteilen und so zeitnah entsprechende Maßnahmen veranlassen. Der Einsatz von Telematik-Methoden ermöglicht so eine ständige Betreuung, während die Patienten in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung verbleiben können. Dies ermöglicht eine Verbesserung der Lebensqualität und der medizinischen Versorgung bei gleichzeitiger Kostenreduktion.
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Poster Nr. 24
Telemedizinische Live-Betreuung von Parkinson-Patienten
Joachim Durner1, René Handschu2, Etzel Walle3
1m&i-Fachklinik Ichenhausen
2Universitätsklinikum Erlangen, Neurologische Klinik
3m&i-Klinikgruppe Enzensberg
Ziel des Projektes ist der Nachweis der technischen, kostendämpfenden und flächendeckenden Machbarkeit telemedizinischer Versorgung von Parkinson-Patienten in Bayern. Gleichzeitig soll durch eine jederzeit mögliche Vorstellung des Patienten am Bildschirm eine Verbesserung seiner Lebensqualität erreicht werden. Die erstmalige Verbindung von Television und Telemetrie bildet die Basis für die Ausweitung auf andere Indikationsbereiche – vor allem auch auf die Geriatrie – und sorgt somit für eine Sicherung der flächendeckenden Versorgung des Flächenlandes Bayern trotz einer zunehmend schlechter werdenden hausärztlichen und neurologisch-fachärztlichen Versorgung.
Poster Nr. 25
Virtuelle Lehre am Beispiel eines Telematik-Kurses
Horst Kunhardt
Hochschule Deggendorf
Die virtuelle Vorlesung vermittelt Studierenden in Studiengängen einem Schwerpunkt im Gesundheitswesen Kenntnisse im Bereich der Anwendung von Telematik-Lösungen in der Gesundheitswirtschaft. Der Kurs wird über die vhb (virtuelle Hochschule Bayern) angeboten. Nach einer Einführung in die Grundlagen der Telematik werden Anwendungen aus dem Bereich der Telemedizin vorgestellt und aus eine Kosten-Nutzen-Betrachtung vorgenommen.
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Poster Nr. 26
Telemedizin im Rahmen der augenärztlichen Untersuchung frühgeborener Kinder
Isabel Oberacher-Velten, Karsten Hufendiek, Horst Helbig, Klaus Wörle, Herbert Jägle
Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde des Klinikums der Universität Regensburg
Die Frühgeborenennetzhauterkrankung zählt zu den häufigsten Erblindungsursachen im Kindesalter. Durch rechtzeitige Diagnosestellung und Therapie lässt sich die Erkrankung meist günstig beeinflussen. Auf augenärztlicher Seite stellt die Versorgung Frühgeborener ein Spezialgebiet dar. Im ostbayerischen Raum besteht daher eine telemedizinische Kooperation zwischen neonatologischen Einheiten von Kinderkliniken und der Universitätsaugenklinik Regensburg. Die Untersuchungen der frühgeborenen Kinder werden in den jeweiligen Kliniken durchgeführt, die Bilder anschließend telemedizinisch übertragen und von Ärzten der Augenklinik des Klinikums der Universität Regensburg mitbeurteilt. Die Indikation zur Therapie kann damit oft signifikant früher gestellt und die Therapie so früher durchgeführt werden. Eine Verlegung der Kinder zu rein diagnostischen Zwecken wird vermieden.
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Poster Nr. 27
W H I N : Weidener HerzInfarkt – Netz - Verbesserte Herzinfarktversorgung durch telemedizinische Anbindung des Notarztes an das Interventionszentrum
M. Völkl, C. Popescu, B. Liska, R. H. G. Schwinger
Medizinische Klinik II (Klinik für Kardiologie, Pneumologie, Nephrologie und Internistische Intensivmedizin), Klinikum Weiden, Kliniken Nordoberpfalz AG
Einleitung: Durch die telemedizinische Anbindung des primär versorgenden Notarztes an das Herzkatheterlabor kann die Versorgung von Myokardinfarktpatienten optimiert werden. Das Weidener Herzinfarkt-Netz (WHIN) dient der Versorgung von Herzinfarktpatienten in der Region Oberpfalz Nord (Fläche: 5.301km², Einwohner: 250.000).
Ergebnisse: Von 11/2009 bis 9/2012 wurden 629 Patienten über das Weidener Herzinfarktnetz angemeldet. Darunter waren 31% ST-Hebungsinfarkte (190 Pat.), 19% Nicht-STHebungsinfarkte (118 Pat.), 16% instabile Angina pectoris (98 Pat.), 10% Beschwerden anderer kardialer Genese (64 Pat.) und 24% nicht kardial bedingte Symptome (150 Pat.). 56% der Patienten erhielten unmittelbar nach Ankunft im Klinikum Weiden eine Herzkatheteruntersuchung. Bisher erhobene Zeitwerte der Patienten mit STEMI: (MW±SD) 11,7min (± 11,4) bis zur EKG-Übertragung, 71,4min (± 23,2) zwischen Erstkontakt und Punktion, 104,8 min (± 41,6) vom Erstkontakt bis zur Dilatation, 30,4min (±21,8) Door-to-needle und 63,0min (± 38,4) Door-to-balloon. Bei 87,3% der Patienten konnte ein TIMI3-Fluss nach Intervention erreicht werden, 10,5% der Patienten mit ST-Hebungsinfarkt verstarben.
Schlussfolgerung: Durch die Gründung von Herzinfarktnetzen kann auch in ländlichen/strukturell schlechter ausgestatteten Regionen eine leitliniengerechte Versorgung von Herzinfarktpatienten erfolgen und die von den ESC-Leitlinien geforderten Zeitwerte erreicht werden.
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Poster Nr. 28
Ist- stand und Erweiterungsprojekte Elektronischen FallAkte (EFA) im Bayern!
Winfried Seibert, Tobias Blankenagel
Städtisches Klinikum München GmbH
Was ist das Konzept FallAkte: Die bundesweite Initiative zum Ausbau einer intersektoralen Behandlungsakte für alle ambulanten und stationären Leistungsträger besteht seit ca. 4 Jahren und etabliert einen bundeseinheitlichen Standard zum Austausch medizinischer Dokumente im Kontext eines gemeinsamen Behandlungsfalles. Die EFA als übergreifende Behandlungsakte ist eine arztgeführte Akte mit dem Ziel, alle strukturierten behandlungsrelevanten medizinischen Informationen aber auch alle Behandlungsdokumente in einer Akte über die gemeinsame Behandlungsdauer den beteiligten Praxen und Krankenhäusern zur Verfügung zu stellen. Die Archivierungspflicht geht dabei nicht an eine zentrale Stelle über, sondern verbleibt bei dem jeweiligen behandelnden Arzt. Dieses Konzept erfüllt daher auch übergreifend die bundesweiten Datenschutzanforderungen.
In Bayern ging vor ca. 2 Jahren die erste FallAkten, die bundesweit erstmals die Sicherheitsanforderungen vollumfänglich umgesetzt hat, im Rahmen der integrierten Versorgung von Kolorektalkarzinomen am Städtischen Klinikum München (StKM) in den Produktivbetrieb. Zwischenzeitlich ist eine Erweiterung und ein Ausbau dieses Projektes geplant, indem über die Bayrische Telemed Allianz (BTA) ein regionaler Austauschdienst für Bayern aufgebaut werden wird und in dem die StKM für verschiedenste Behandlungsbereiche FallAkten erzeugen wird. Die daran angebundenen Praxen und Kliniken sollen über diesen EFA Service die Möglichkeit erhalten, für Ihre jeweiligen Behandlungsfälle FallAkten anlegen und pflegen zu können, um darin Ihre jeweiligen medizinischen Informationen patientenbezogen austauschen und Mitbehandlern zur Verfügung stellen zu können.
Im Fokus dieser Erweiterung steht die Tatsache, dass alle vorhandenen Praxis- und Krankenhausinformationssysteme sich an diese Plattform anbinden können. Damit wird eine jeweilige Portalanbindung an einen bestimmten Portalanbieter nicht mehr automatisch den Ausschluss aller anderen Portallösungen anderer Anbieter nach sich ziehen, was es besonders einer hausärztlichen Praxis erschwert, sich an einer speziellen Portallösung beteiligen zu können. Aus diesem Grund beteiligt sich die StKM im Rahmen des Vereins "Elektronische FallAkte" (
http://www.fallakte.de) daran, dass die EFA Sicherheitsstandarts in den internationalen IHE - Standard (Integrating the Healthcare Enterprise) in Abstimmung mit dem Verband der Hersteller von IT Lösungen im Gesundheitswesen (bvitg) integriert wird. Das Poster wird an einigen Schaubildern die inhaltlichen Aspekt dieser angesprochenen Themen verdeutlichen.
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Poster Nr. 29
Strukturierte Überweisung von Patienten in Ärztenetzwerken
Christian Margolus Zavala1, Ali Sunyaev2
1Technische Universität München
2Universität zu Köln
Die strukturierte Überweisung bietet eine Lösung für Patienten, Haus- und Fachärzte zur Optimierung der regionalen Versorgung auf Basis der Telematik Infrastruktur (TI). Sie adressiert primär das Problem fehlender medizinischer Vorinformationen bei Untersuchungen, das zu zeitlichen Verzögerungen und Patientengefährdungen im Behandlungsablauf führen kann. Zudem wird die Wartezeit auf Facharzttermine verkürzt, die gegenwärtig durchschnittlich 24 Tage beträgt. Für den Arbeitsalltag in Arztpraxen bedeutet dies wertvolle Zeit- und Kostenersparnis. Patienten erhalten individualisierte Erinnerungen an Termine. Arztpraxen erhalten Anforderungen für die notwendige Übermittlung behandlungsrelevanter medizinischer Daten, um eine optimale und zeitnahe Weiterbehandlung sicherzustellen. Langfristig entlastet die digitale Überweisung Patienten von zeitintensivem und störendem Koordinationsaufwand, der sich im Rahmen von Arztbesuchen ergibt. Leistungserbringer erhalten Mechanismen, um die Behandlungen zwischen verschiedenen Institutionen auf Basis qualitätsgesicherter Prozesse zu koordinieren. Dadurch wird garantiert, dass jeder behandelnde Arzt über alle wichtigen und relevanten Vorinformationen verfügt. Die Überweisung nutzt dabei den hohen bundeseinheitlichen Sicherheitsstandard der TI unter Einbindung von elektronischer Gesundheitskarte und Heilberufsausweis.
Poster Nr. 30
Verbesserte Zielwerterreichung bei Hypertoniepatienten durch ein Compliance-Programm mit Fixkombinationen, Blutdruck-Telemonitoring und Telecoaching
Diethilde Ortius-Lechner1, Wolf-Peter Wolf1, Oliver Stumpe2, Marcus Hohlöchter2
1Daiichi Sankyo Deutschland GmbH
2almeda GmbH
Die Hypertonie samt Folgeerkrankungen bestimmt in hohem Maße das Morbiditäts-geschehen in Deutschland und ist einer der häufigsten Beratungsanlässe in einer allgemeinärztlichen Praxis. Tatsächlich erreichen aber nur circa 20% der Hypertonie-Patienten in Deutschland einen leitliniengerechten Blutdruck von unter 140/90 mmHg.
Im Projekt Blutdruck-Telemonitoring und Telecoaching von Hypertonie-Patienten in der allgemeinärztlichen Praxis wird untersucht, ob eine zusätzliche monatliche telefonische Betreuung von Hypertonie-Patienten durch medizinisches Fachpersonal (almeda) und eine telemetrische Blutdrucküberwachung (almeda) zu einer höheren Erreichung von Zielblutdruckwerten führt. Gleichzeitig wird untersucht, ob bei Hypertonie-Patienten mit reduzierter Tablettenzahl mittels fixen Dosiskombinationen dieser Effekt noch verstärkt werden kann (im Hinblick auf Monopräparate vs. Kombipräparate).
Bisher wurden 110 Hypertonie-Patienten in 17 Arztpraxen in das Projekt eingeschlossen, die wie oben beschrieben für je ein Jahr betreut werden. Die Patienten wurden nach vorher definierten Einschlusskriterien durch ihre behandelnden Ärzte ausgewählt. Eine erste Zwischenauswertung der bisher erhobenen Daten (Vorher-Nachher-Vergleich) zeigte bereits nach einer durchschnittlichen Teilnahmezeit von 200 Tagen eine signifikante Senkung des systolischen und diastolischen Blutdrucks, eine signifikante Reduktion des BMI und eine Zunahme der Häufigkeit der vom Patienten durchgeführten Blutdruckmessungen. Rückmeldungen der Arztpraxen bestätigen u.a. eine gesteigerte Compliance, wobei der erwartete zusätzliche, positive Einfluss einer reduzierten Tablettenzahl noch gezeigt werden muss.
Zusammenfassend kann schon jetzt festgestellt werden, dass ein telefonisches Coaching von Hypertonie-Patienten in Verbindung mit einer telemetrischen Überwachung des Blutdrucks zu einer signifikanten Verbesserung relevanter Zielparameter führt. Als Ursache hierfür wird eine erhöhte Awareness der Erkrankung beim Patienten verbunden mit einer höheren Therapietreue diskutiert.
Wenn Sie Fragen zur Postersession haben, wenden Sie sich bitte an:
Anja Schneider
Am Westpark 1
85057 Ingolstadt
Tel.: 08 41 – 379 16 39
Fax: 08 41 – 379 12 84
E-Mail:
schneider[at]telemedallianz[dot]de